Wissenschaft & Forschung

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Zur Zeit ist leider die Sichtweise auf die Homöopathie und die zugehörige Datenlage maßgeblich geprägt von Vereindeutigung. Das heißt Mehrdeutigkeit und Vielfalt ist im Diskurs kaum noch wahrzunehmen. Auf der einen Seite die eindeutig wissenschaftliche evidenz-basierte Medizin, die immer eindeutig hilfreich ist, auf der anderen Seite die eindeutig unwissenschaftliche Homöopathie, eindeutig nicht besser als Placeboeffekt und bisweilen sogar schädlich ist. Das öffentliche Bild, das die Kritiker malen, ist in Schwarz und Weiß gezeichnet, sämtliche Grautöne fehlen.
Dabei ist es in der Medizin ein bekanntes Phänomen, dass die Grautöne in allen Bereichen überwiegen. Denn auch die evidenz-basierte Medizin ist in vielen Bereichen keineswegs eindeutig bewiesen. Und die Datenlage zur Homöopathie ist ebenfalls nicht so eindeutig negativ, wie es immer wieder von den Kritikern suggeriert wird.
Die Tatsache, dass das Schwarz-Weiß-Narrativ der Kritiker inzwischen auch in den Leitmedien fast vollständig übernommen wurde verwundert doch sehr. Es ist doch eine der Kernaufgaben des freien iJournalismus die unvermeidlichen Graustufen eines jeden Diskurses darzustellen.

Leider haben die so genannten Skeptiker, medial vertreten durch nur wenige Personen, die immer wieder zitiert werden, die Hoheit in der öffentlichen Diskussion über die Homöopathie übernommen. Durch die permanente Wiederholung von Schlagwörtern ist es ihnen gelungen, die meisten Pressevertreter davon zu überzeugen, dass die Homöopathie nicht nur angezweifelt werden darf, sondern verneint und ablehnt werden muss.

Folgende aktuelle Geschichte sollte den Leser nachdenklich machen:
Der Australische Bericht zur Homöopathie des NHMRC von 2015, der von der Gruppe der Gegner der Homöopathie stets gern zitiert wird, soll diese Studie doch belegen, dass die Homöopathie nicht über den Placeboeffekt hinaus eine Wirkung zeigt. Nun hat sich herausgestellt, das dieser Bericht nur ein erzwungenes Remake zu einem offenbar zu positiven Bericht von 2012 ist, den das NHMRC in der Schublade hatte verschwinden lassen. Trotz anfänglichem Leugnen seiner Existenzmusste dieser letztlich auf eine gerichtliche  Anordnung hin herausgegeben werden. Dieser ersteBericht, der von „encouraging evidence for the effectiveness of homeopathy” (ermutigende Evidenzfür eine Wirksamkeit der Homöopathie) spricht, wurde durch Bericht aus 2015 ersetzt, der von einem erklärten Homöopathie-Gegner verfasst wurde und nur 5 (fünf) von 176 vorliegenden Studien überhaupt bewertet hat.

Das HRI (Homeopathy Research Institute) schreibt dazu: „Seit Jahren werden die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger falsch über die Homöopathie informiert. Es wird immer wieder die falsche Behauptung wiederholt, dass es keinerlei Belege für eine Wirksamkeit der Homöopathie gibt.“

Näheres dazu hier:
https://www.hri-research.org/wp-content/uploads/2019/10/20191009_HRI-Statement_NHMRCFirst-Report-Findings-2.pdf
https://www.bph-online.de/australien-studie-spricht-von-belegen-fuer-homoeopathie/#comment-309

Leider habe ich in der hiesigen Medien nicht vernommen, dass über diesen handfesten Skandal berichtet wurde.